Zecken sind nicht nur lästig – sie können auch gefährliche Krankheiten übertragen. Eine davon ist die Anaplasmose beim Hund. Diese bakterielle Infektion wird durch den Biss einer infizierten Zecke ausgelöst und kann – wenn sie unbehandelt bleibt – ernste Folgen für Deinen Vierbeiner haben. Die Symptome sind oft unspezifisch und werden daher leicht übersehen. Doch mit dem richtigen Wissen und einem wachsamen Blick kannst Du Anaplasmose frühzeitig erkennen und behandeln lassen.
In diesem Ratgeber erfährst Du alles Wichtige: Wie Anaplasmose entsteht, welche Symptome auftreten, wie sie diagnostiziert und behandelt wird – und vor allem, wie Du Deinen Hund wirksam davor schützen kannst.
Alles auf einen Blick: Anaplasmose beim Hund
Anaplasmose ist eine durch Zecken übertragene Infektionskrankheit, die vor allem Hunde betrifft. Der Auslöser ist ein Bakterium namens Anaplasma phagocytophilum, das sich in den weißen Blutkörperchen ansiedelt.
Wichtige Fakten für Dich:
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Übertragung: erfolgt durch den Biss infizierter Zecken
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Erreger: das Bakterium Anaplasma, ein intrazellulärer Parasit
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Symptome: Fieber, Appetitlosigkeit, Lahmheit, Mattigkeit – oft schleichend
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Diagnose: durch Blutuntersuchung, z. B. PCR-Test oder Blutausstrich
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Behandlung: erfolgt meist mit Antibiotika – bei früher Erkennung gut heilbar
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Zeckenschutz ist der beste Schutz vor einer Infektion
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Ansteckung zwischen Hunden oder auf den Menschen ist nicht bekannt
➡️ Dein Hund zeigt ungewohnte Symptome nach einem Zeckenbiss? Dann zögere nicht und lass ihn beim Tierarzt untersuchen!
Frühe Diagnose und Behandlung sind entscheidend für eine schnelle Genesung.
Anaplasma – Der Erreger der Anaplasmose
Was sind Anaplasmen?
Die Anaplasmose beim Hund wird durch ein Bakterium namens Anaplasma phagocytophilum ausgelöst. Dieses Bakterium gehört zur Gruppe der Anaplasmen – winzige, aber gefährliche Parasiten, die sich in bestimmten Zellen des Immunsystems einnisten, den sogenannten Granulozyten.
Anaplasma ist also kein Virus, sondern ein bakterieller Erreger, der sich direkt in den Abwehrzellen Deines Hundes versteckt. Dort stört es die normale Funktion des Immunsystems und kann schwere Entzündungen auslösen.
Übertragen wird der Erreger in der Regel durch Zecken, vor allem durch die Gemeine Holzbockzecke und die Auwaldzecke. Ein einziger Biss reicht aus, um die Bakterien in den Blutkreislauf zu bringen – und damit die Infektion auszulösen.
➡️ Wichtig zu wissen: Der Parasit kann sich unbemerkt im Körper ausbreiten. Deshalb ist ein frühzeitiger Zeckenschutz besonders wichtig!

Übertragung: Wie infizieren sich Hunde mit Anaplasmose?
Die Rolle der Zecke als Überträger
Der Weg der Anaplasmose beim Hund beginnt fast immer mit einem Zeckenbiss. Zecken sind kleine Spinnentiere, die beim Saugen von Blut auch Krankheitserreger übertragen können. Ist eine Zecke mit Anaplasma infiziert, kann sie das Bakterium beim Biss direkt in den Blutkreislauf des Hundes einschleusen.
Besonders in der Zeckensaison – also von Frühling bis Herbst – steigt das Risiko einer Infektion deutlich. Der Erreger braucht nur wenige Stunden nach dem Biss, um sich im Körper auszubreiten.
Wichtig: Nicht jede Zecke überträgt automatisch die Krankheit. Aber je länger eine Zecke saugt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Ansteckung erfolgt.
➡️ Tipp: Kontrolliere Deinen Hund nach jedem Spaziergang gründlich auf Zecken – vor allem im Kopf-, Hals- und Bauchbereich.
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Symptome der Anaplasmose beim Hund erkennen
Typische Anzeichen im Überblick
Die Symptome der Anaplasmose sind oft unspezifisch – deshalb wird die Krankheit nicht immer sofort erkannt. Viele Hunde zeigen zunächst Fieber, wirken müde und abgeschlagen oder verlieren ihren Appetit. Auch Lahmheiten, die plötzlich auftreten und zwischen verschiedenen Gliedmaßen wechseln, sind ein häufiges Zeichen.
Zu den häufigsten Beschwerden gehören:
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Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl
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Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
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Gelenkschmerzen und wechselnde Lahmheiten
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Schwäche und verminderte Leistungsfähigkeit
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Teilweise auch geschwollene Lymphknoten oder Blutungen (z. B. Nasenbluten)
Akuter Verlauf vs. chronische Beschwerden
Ein akuter Verlauf tritt meist innerhalb weniger Tage nach der Infektion auf. Wird die Krankheit nicht rechtzeitig erkannt, kann sie in eine chronische Form übergehen. Dann können die Beschwerden länger anhalten oder immer wiederkehren.
Ein Hund mit Anaplasmose wirkt oft "irgendwie anders" – ruhiger, weniger verspielt oder empfindlich beim Streicheln. Diese feinen Veränderungen solltest Du ernst nehmen.
➡️ Hinweis: Die Symptome können leicht mit anderen Erkrankungen verwechselt werden. Deshalb ist bei Verdacht immer ein Tierarztbesuch ratsam.
Diagnose der Anaplasmose beim Hund
Welche Methoden gibt es?
Wenn der Verdacht auf Anaplasmose beim Hund besteht, ist eine genaue Diagnose entscheidend. Da die Symptome oft unspezifisch sind, kann nur eine Blutuntersuchung Klarheit bringen. Tierärzt:innen nutzen dabei verschiedene Methoden, um die Anaplasmen nachzuweisen.
Zu den häufigsten Diagnoseverfahren gehören:
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Blutausstrich: Dabei wird das Blut unter dem Mikroskop untersucht. Anaplasmen lassen sich manchmal direkt in den weißen Blutkörperchen erkennen.
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PCR-Test: Diese Methode weist das Erbgut des Erregers direkt im Blut nach und gilt als besonders zuverlässig.
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Antikörpertests (z. B. ELISA): Zeigen, ob das Immunsystem des Hundes bereits mit dem Erreger in Kontakt war.
Blutausstrich, PCR und Co. einfach erklärt
Ein positiver PCR-Test weist auf eine aktuelle Infektion hin. Antikörpertests zeigen dagegen, ob der Hund irgendwann mit Anaplasma in Kontakt war – das kann auch Monate zurückliegen. Daher ist oft eine Kombination verschiedener Tests nötig, um eine sichere Diagnose der Anaplasmose zu stellen.
➡️ Tipp: Auch wenn Dein Hund nur leichte Symptome zeigt – ein Bluttest kann lebenswichtig sein!
Behandlung und Heilung: Ist Anaplasmose heilbar?
Therapieansätze beim Tierarzt
Die gute Nachricht zuerst: Anaplasmose beim Hund ist in den meisten Fällen gut heilbar, wenn sie frühzeitig erkannt wird. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika, vor allem mit dem Wirkstoff Doxycyclin. Die Therapie dauert meist mindestens 2–3 Wochen, je nach Schwere der Erkrankung.
Begleitend können auch entzündungshemmende Schmerzmittel verabreicht werden, um die Beschwerden Deines Hundes zu lindern. In schweren Fällen – etwa bei hohem Fieber oder starkem Gewichtsverlust – kann auch eine Infusionstherapie nötig sein.
Wie stehen die Heilungschancen?
Wird die Anaplasmose früh behandelt, sind die Heilungschancen sehr gut. Viele Hunde zeigen bereits nach wenigen Tagen der Behandlung eine deutliche Besserung. In manchen Fällen kann es allerdings zu einem Rückfall kommen, besonders wenn die Behandlung zu früh abgebrochen wird.
➡️ Wichtig: Auch nach erfolgreicher Therapie kann der Hund noch Träger des Erregers sein. Eine regelmäßige Kontrolle beim Tierarzt ist deshalb sinnvoll.
Schutz ist besser als Heilung: Zeckenschutz & Prävention
Wie Du Deinen Hund vor Anaplasmose schützt
Der beste Weg, um Anaplasmose beim Hund zu vermeiden, ist ein wirksamer Zeckenschutz. Da Zecken die Hauptüberträger des Erregers Anaplasma sind, solltest Du Deinen Vierbeiner vor allem in der Zeckensaison (Frühjahr bis Herbst) gut schützen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Deinen Hund vor Anaplasmose zu bewahren:
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Spot-on-Präparate oder Zeckenhalsbänder
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Tabletten, die systemisch gegen Zecken wirken
Auch das regelmäßige Absuchen nach Spaziergängen ist wichtig. Besonders gefährdet sind Beine, Bauch und Kopfbereich – dort setzen sich Zecken am liebsten fest.
Tipps zur Zeckenprophylaxe
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Wähle Zeckenschutzmittel, die auch tötend wirken, nicht nur abschreckend
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Halte Rasenflächen im Garten kurz – Zecken lieben hohe Gräser
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Vermeide Spaziergänge in dichtem Unterholz, besonders im Frühling und Frühsommer
➡️ Tipp: Sprich mit Deinem Tierarzt über den besten Schutz für Deinen Hund – je nach Größe, Alter und Lebensweise gibt es passende Optionen.
Fazit: Früh erkennen – besser handeln
Anaplasmose beim Hund ist eine ernstzunehmende Infektion, die durch Zecken übertragen wird. Auch wenn die Symptome oft unauffällig beginnen, kann die Erkrankung schwere Folgen haben – vor allem, wenn sie unbehandelt bleibt.
Das Wichtigste ist: Frühzeitiges Erkennen und schnelles Handeln retten Leben. Mit einem wachsamen Blick, regelmäßigem Zeckenschutz und einer klaren Absprache mit Deinem Tierarzt kannst Du viel für die Gesundheit Deines Hundes tun.
➡️ Wenn Du vermutest, dass Dein Hund Anaplasmose haben könnte – warte nicht. Eine frühzeitige Diagnose erhöht die Heilungschancen deutlich.
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Häufige Fragen zur Anaplasmose beim Hund
Die canine Anaplasmose ist eine infektiöse Erkrankung bei Hunden, die durch Bakterien der Gattung Anaplasma verursacht wird – meist durch Anaplasma phagocytophilum. Diese Bakterien befallen die neutrophilen Granulozyten, eine bestimmte Art weißer Blutkörperchen, und schwächen das Immunsystem des Hundes.
Der Erregernachweis erfolgt über einen PCR-Test, der das Erbgut des Bakteriums im Blut erkennt. Zusätzlich kann ein Blutbild Hinweise geben: Thrombozytopenie (niedrige Thrombozyten- bzw. Blutplättchenwerte) oder eine Anämie (Blutarmut) treten häufig auf. Auch ein Antikörpertest ist möglich, dieser zeigt aber nur, ob der Hund irgendwann Kontakt mit dem Erreger hatte.
Die Anaplasmose bei Hunden wird vor allem durch die Gemeine Holzbock-Zecke (Ixodes ricinus) übertragen. Auch die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) kann als Überträger infrage kommen. Beide Zeckenarten sind in ganz Europa verbreitet und können auch andere Krankheiten wie Borreliose, Babesiose oder Ehrlichiose übertragen.
Beide Krankheiten werden durch Zecken übertragen, jedoch von unterschiedlichen Erregern: Bei der Anaplasmose handelt es sich um Bakterien der Gattung Anaplasma, bei der Babesiose beim Hund um einzellige Parasiten. Die Symptome ähneln sich: Fieber, Mattigkeit und Appetitlosigkeit. Eine genaue Diagnose ist daher wichtig.
Nein. Eine Ansteckung von Hund zu Hund ist bisher nicht bekannt. Die Infektion erfolgt ausschließlich über den Biss einer infizierten Zecke. Auch Hund und Katze können sich nicht gegenseitig anstecken. Der Parasit braucht die Zecke als Überträger.
Man unterscheidet verschiedene Typen:
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Granulozytäre Anaplasmose (häufigste Form, durch A. phagocytophilum)
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Anaplasma platys: Befällt die Blutplättchen
Beide Varianten können verschiedene Symptome verursachen, wie z. B. Fieber, Lahmheit, oder im schlimmsten Fall sogar neurologische Symptome.
Wird die behandlung der Anaplasmose beim Hund frühzeitig eingeleitet, ist die Lebenserwartung in der Regel nicht eingeschränkt. Bleibt die Krankheit jedoch unerkannt, können Folgeschäden an Gelenken oder Organen entstehen. Deshalb ist schnelles Handeln entscheidend.
Aktuell ist keine Impfung gegen Anaplasmose für Hunde in Europa zugelassen. Deshalb ist der beste Schutz ein konsequenter Zeckenschutz und das gründliche Nach-Zecken-Absuchen nach jedem Spaziergang – vor allem im Frühling und Sommer.
Anaplasmose bei deinem Hund ist häufiger als bei Katzen, aber Katzen können sich ebenfalls infizieren. In der Praxis tritt die Erkrankung bei Katzen jedoch seltener auf. Auch hier ist der Zeckenbiss entscheidend.
Ja, in schweren Fällen kann es zu neurologischen Symptomen kommen, etwa zu Bewegungsstörungen oder Verhaltensveränderungen. Das ist jedoch eher selten und tritt meist nur bei langanhaltender oder unbehandelter Infektion auf.