Es gibt viele mögliche Gründe, warum ein Hund einen Krampfanfall bekommen kann. Oft ist es eine Kombination aus mehreren Faktoren. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:
Sauerstoff- oder Nährstoffmangel im Gehirn
Ein Mangel an Sauerstoff oder wichtigen Nährstoffen im Gehirn kann zu Krampfanfällen führen. Mögliche Gründe dafür sind:
- Herzerkrankungen
- Unterzuckerung (Hypoglykämie)
- Hirninfarkt
- Vitamin-B1-Mangel
- Akuter Kalziummangel
Schädigungen des Gehirns oder Nervensystems
Funktionsstörungen nach Schädigungen des Gehirns oder Nervensystems können ebenfalls Krampfanfälle auslösen. Dazu gehören:
- Entzündungen
- Infektionen wie Staupe oder Tollwut
- Kopfverletzungen
- Tumore, die auf das Gehirn drücken
Toxische Einflüsse
Giftige Substanzen können das Nervensystem beeinträchtigen und so Krampfanfälle verursachen:
- Umweltgifte
- Giftige Lebensmittel wie Schokolade oder Schneckenkorn
- Falsch eingenommene Medikamente
- Körpereigene Gifte bei Leberstoffwechselstörungen
Stoffwechselerkrankungen
Bestimmte Grunderkrankungen können durch Störungen des Stoffwechsels zu Krampfanfällen führen:
- Pankreatitis
- Diabetes (durch Unterzuckerung)
- Leber- oder Nierenerkrankungen
Epilepsie bei Hunden
Epilepsie ist eine häufige neurologische Erkrankung bei Hunden, die zu wiederkehrenden Krampfanfällen führt. Man unterscheidet zwischen zwei Formen:
- Primäre Epilepsie: Die genaue Ursache ist unbekannt, aber es gibt oft eine genetische Komponente. Bestimmte Rassen wie Labrador Retriever, Deutscher Schäferhund, Beagle und Golden Retriever sind häufiger betroffen. Die Anfälle treten meist zwischen dem 1. und 5. Lebensjahr auf.
- Sekundäre Epilepsie: Die Krampfanfälle sind Folge einer anderen Grunderkrankung wie eines Tumors, einer Entzündung oder einer Verletzung des Gehirns.
Die Diagnose Epilepsie wird meist gestellt, wenn andere Ursachen ausgeschlossen wurden und der Hund wiederholt Anfälle hat. Eine genaue Abklärung durch den Tierarzt ist wichtig, um mögliche Grunderkrankungen zu erkennen und zu behandeln.
Hunde mit Epilepsie können oft ein weitgehend normales Leben führen, benötigen aber meist eine dauerhafte medikamentöse Behandlung, um die Häufigkeit und Schwere der Anfälle zu reduzieren. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und eine gute Zusammenarbeit mit dem Tierarzt sind wichtig, um die Therapie optimal anzupassen.
Andere verschiedenen Ursachen
- Hitze- oder Kälteschock
- Starker Stress oder extreme Aufregung
- Epilepsie (genetisch bedingt bei bestimmten Rassen wie Collies, Retriever, Weimaraner)
Gerade bei älteren Hunden treten manche dieser Ursachen häufiger auf, da sie oft krankheitsanfälliger und körperlich schwächer sind. Aber auch jüngere Hunde können von Krampfanfällen betroffen sein.
Um deinem Hund helfen zu können und zukünftige Anfälle zu vermeiden, ist es wichtig, die genaue Ursache zu finden. Deshalb solltest du deinen Vierbeiner nach einem Krampfanfall immer gründlich vom Tierarzt untersuchen lassen.